Achtstrahlige Blumentiere – Octocorallia


Die Octocorallia sind eine Unterklasse der Blumentiere, die etwa 3200 Arten umfasst. Octocorallia werden auch oft als Achtstrahlige Blumentiere, Achtstrahlige Korallen oder Oktokorallen bezeichnet.

Merkmale

Abgesehen von der Gattung Talaroa leben alle Achtstrahligen Blumentiere in Kolonien. Die Kolonien können, je nach Art, Flächen besiedeln oder pilz-, strauch-, baum- und fächerförmig wachsen. Dabei erreichen manche einen Durchmesser von einem Meter und wachsen mehrere Meter in die Höhe.

Wenn vorhanden, haben Octocorallia stets acht gefiederte Tentakel. Der Gastralraum (Magen) ist ebenfalls in acht Kammern aufgeteilt.

Die meisten Achtstrahligen Blumentiere besitzen kein festes Kalkskelett, sondern haben lediglich kleine Kalknadeln.

Lebensraum und Verbreitung

Die Achtstrahligen Blumentiere leben meist auf festem Grund. Dabei kommen sie von flachem Wasser bis in über 4000m Tiefe vor. Seefedern bilden hier eine Ausnahme, denn sie bewohnen sandige oder schlammige Böden.

Sie kommen weltweit, in allen Meeren vor. Obwohl sie vermehrt in tropischen Zonen vorkommen, findet man sie bis zur Arktis. Dabei werden sowohl Felsriffe, als auch Höhlen und Steilwände besiedelt.

Lebensweise

Achtstrahlige Blumentiere leben überwiegend in Kolonien und sessil. Das heißt sie ändern ihren Standort nicht.

Ihre Ernährung besteht aus Plankton, dass sie hauptsächlich nachts mit ihren gefiederten Tentakeln einfangen. Untersuchungen haben ergeben, dass sie dabei fast ausschließlich Phytoplankton aufgenommen wird, welches nur aus Pflanzen besteht. Daraus ergibt sich auch die gelbe, rote oder orange Färbung der einzelnen Arten. Diese entsteht durch Carotinoide, die nur von pflanzlichem Plankton produziert werden.

Zudem sind Octocorallia oft quer zur Strömung ausgerichtet, um so mehr Nahrung aufnehmen zu können.

Arten aus den tropischen Regionen leben mit Zooxanthellen in Symbiose und können somit einen großen Teil ihres Nährstoffbedarfs decken.

Um sich vor Fressfeinden zu schützen, produzieren Achtstrahlige Blumentiere toxische oder ekelhaft schmeckende Stoffe. Auf gleiche Weise wird auch der Kampf um Raum geführt. So können Arten der Achtstrahligen Blumentiere Stoffe ausstoßen, die Steinkorallen dazu bewegen ihre Zooxanthellen auszustoßen. Das führt dazu, dass diese ausbleichen.

Fortpflanzung

Octocorallia können sich geschlechtlich oder ungeschlechtlich fortpflanzen. Dabei gibt es zwittrige und getrenntgeschlechtliche Arten. Zudem gibt es zwei verschiedene Arten bei der geschlechtlichen Fortpflanzung.

Zum einen gibt es Achtstrahlige Blumentiere, die Spermien und Eizellen einfach ins Wasser abgeben, wo die Eier dann befruchtet werden. Dies geschieht bei bestimmten Mondphasen oder Temperaturen, damit die Chancen der Befruchtung erhöht werden.

Zum Anderen gibt es sogenannte Brüter. Dabei werden lediglich die Spermien ins Wasser abgegeben. Die Eizellen verbleiben in den Polypen, wo sie durch die aufgenommenen Spermien befruchtet werden. Wenn die Larven für die Metamorphose bereit sind werden sie ausgestoßen. Dies kann Tage oder Wochen später geschehen.

Eine Art der ungeschlechtlichen Fortpflanzung ähnelt den Stecklingen bei Pflanzen. Dabei wachsen abgebrochene Kolonieteile wieder an.

Interessante Fakten

Octocorallia stellen mehr als ein Drittel der lebenden Riffbedeckung.

Fast ein Drittel aller Nesseltierarten gehört zu den Achtstrahligen Blumentieren.

Da sie kein stabiles Skelett haben, sind sie, bis auf wenige Ausnahmen, nicht am Bau von Korallenriffen beteiligt.

Arten der Octocorallia auf den Kanaren

Quellen

https://de.wikipedia.org/

https://en.wikipedia.org/

http://www.starfish.ch/

http://www.spektrum.de/