Fische der Kanaren (Knochenfische – Osteichthyes)


In der traditionellen Taxonomie gehören alle Fische, die ein teilweise oder vollständig verknöchertes Skelett haben, zu den Knochenfischen. Somit werden rund 24000 Arten in 480 Familien bzw. 4100 Gattungen sortiert. Dabei bestehen 67 der Familien aus nur einer Art. Ich habe die Fische der Kanaren hier, soweit wie möglich, in ihre Familien und Ordnungen sortiert um einen besseren Überblick zu behalten.
Außerdem gibt es einen Artikel mit den häufigsten Fischen der Kanaren.

Aalartige – Anguilliformes


Aalartige sind eine Ordnung der Knochenfische, die etwas mehr als 900 Arten umfasst. Obwohl die meisten Anguilliformes nachtaktive Jäger sind, kann man manche Arten auch tagsüber versteckt in Höhlen, Spalten und Löchern beobachten. Auf den Kanaren kann man etwa 10 verschiedene Arten beobachten.

Barschartige – Perciformes


Die Barschartigen sind eine Ordnung der Knochenfische und kommen weltweit in allen Gewässertypen vor. Zu ihnen zählen etwa 10000 Arten, wovon immerhin 20% Süßwasserfische sind. Außerdem gehören etwa 40% aller Fische zu den Barschartigen.
Allen gemein ist, dass sie zwei Rückenflossen haben, die manchmal zusammengewachsen sind. Trotzdem kann man erkennen, dass es sich um zwei Flossen handelt. Außerdem fehlt Barschartigen grundsätzlich die Fettflosse. Der Braune Zackenbarsch ist einer der größten Fische, den man auf den Kanaren sehen kann.

Barschverwandte – Percomorphaceae


Die Barschverwandten sind eine Großgruppe der Knochenfische und umfassen über 12000 Fische in 250 Familien. Da ich für manche Familien oder Ordnungen nicht genügend Fische zusammenbekomme, sind diese hier unter Barschverwandte zusammengefasst. Weil fast 50% aller Fischarten als Barschverwandte gelten, ist es sehr schwer, verwandtschaftliche Beziehungen darzustellen. Sowohl Seenadelartige, Kugelfischverwandte und Schleimfischartige als auch Meerbrassen, Lippfische und Barschartige gehören zur Großgruppe der Barschverwandten. Somit befinden sich in dieser Gruppe, der Großteil aller vorkommenden Fische auf den Kanarischen Inseln

Kugelfischverwandte – Tetraodontiformes


Kugelfischverwandte sind eine Ordnung der Knochenfische mit ungefähr 430 Arten. Der veraltete deutsche Name Haftkiefer entstand aufgrund verschmolzener Kieferknochen, Zwischenkieferknochen und anderen Veränderungen des Schädels, die allen Arten gemein sind und ausschließlich in dieser Ordnung vorkommen. Beim Tauchen auf den Kanaren finden wir Vertreter aus den Familien Drückerfische, Feilenfische, Kugelfische, Igelfische und Mondfische. Obwohl letzteres viel Glück erfordert.

Lippfische – Labridae


Lippfische sind eine Familie aus der Gruppe der Barschverwandten und meist sehr farbenfroh. Sie leben weltweit in den Meeren der subtropischen, tropischen und gemäßigten Klimazonen und immer in Küstennähe. Auf den Kanaren sind sie sehr häufig, sodass es keinen Tauchgang ohne sie gibt.
Bei vielen Arten ist ein Sexualdimorphismus hinsichtlich der Färbung vorhanden. Das heißt, dass männliche und weibliche Fische einer Art eine deutlich unterschiedliche Färbung aufweisen.
Namensgeben ist übrigens die wulstartige Lippe der Fische.

Meerbrassen – Sparidae


Die Meerbrassen sind eine Familie der Barschverwandten und leben meistens in Schwärmen. Obwohl die Hälfte aller bekannten Arten in südafrikanischen Gewässern lebt, können wir beim Tauchen auf den Kanaren über 20 Fische aus der Familie der Meerbrassen beobachten. Gemeinsamkeiten sind außer dem seitlich zusammengedrungenem Körper, eine durchgehende Rückenflosse. Unter den Sparidae gibt es Allesfresser, aber auch reine Pflanzen- oder Fleischfresser. Außerdem sind sie oft Zwitter oder wechseln im Laufe ihres Lebens das Geschlecht.

Schleimfischartige – Blenniiformes


Die Schleimfischartigen sind eine Ordnung aus der Großgruppe der Barschverwandten. Sie sind meist klein, schlank und haben einen Körper der nicht oder nur unvollständig beschuppt ist. Ihre Haut weist eine hohe Dichte an schleimproduzierenden Zellen auf. Ein Unterscheidungsmerkmal zu ähnlichen Ordnungen von Knochenfischen ist ihre zusammengewachsene Rückenflosse.

Seenadelartige – Syngnathiformes


Die Seenadelartigen sind ebenfalls eine Ordnung der Knochenfische, wobei die einzelnen Familien starke Unterschiede aufweisen. Insgesamt gehören circa 260 Arten zu den Seenadelartigen. Sie sind weltweit verbreitet, leben aber bevorzugt in Küstennähe am Meeresgrund. Seepferdchen hängen zum Beispiel an verschiedenen Pflanzen, während Trompetenfische meist in der Nähe von Höhlen, Geröll und Spalten zu finden sind.

Westafrikanisches Seepferdchen

Stachelmakrelenverwandte – Carangiformes


Die Stachelmakrelenverwandten sind eine Ordnung der Knochenfische. Sie sind meist mittelgroße bis große Fische die im Freiwasser leben. Zudem sind sie Jäger die sich von anderen Fischen ernähren.

Welchen Fisch sehe ich auf welcher Insel?

Das kann man so schnell gar nicht beantworten. Klar ist, dass man sowohl auf den größeren westlichen Kanaren (Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria und Teneriffa), als auch auf den kleineren Westlichen Inseln (La Palma, La Gomera und El Hierro) eine ausgeprägte Vielfalt an Fischen beobachten kann.