Lippfische – Labridae


Lippfische sind eine Familie aus der Gruppe der Barschverwandten und gehören somit zur Großgruppe der Knochenfische. Labridae leben weltweit in den Meeren der subtropischen, tropischen und gemäßigten Klimazonen und immer in Küstennähe. Zudem umfasst die Familie der Lippfische über 500 Arten in 65 Gattungen.

Auf den Kanaren sind sie sehr häufig, sodass es keinen Tauchgang ohne sie gibt. Namensgeben ist übrigens die wulstartige Lippe der Fische.

Merkmale

Das wohl auffälligste Merkmal, bei vielen Arten, der Lippfische ist ein ausgeprägter Sexualdimorphismus. Das heißt, dass männliche und weibliche Fische unterschiedliche Färbungen aufweisen. Allgemein haben Labridae meist eine bunte, ins Auge stechende Färbung.

Zur äußerlichen Gestalt kann man sage, dass sie meist schlank, also seitlich gedrungen, sind. Außerdem haben sie einen langgestreckten Körper und größere Arten sind überwiegend hochrückig. Ihr Körper ist bedeckt mit großen Rundschuppen (Cycloidschuppen).

Ihre Mäuler sind fast immer mit dicken Lippen versehen, die vorstreckbar sind.

Entwicklung und Fortpflanzung

Als Jungfische sind die meisten Labridae noch nicht geschlechtsreif und unterscheiden sich oft auch in ihrer Farbe von geschlechtsreifen Artgenossen. Dadurch werden sie von anderen Männchen nicht aus deren Territorium verjagt. Der Großteil der Lippfische wird zunächst als Weibchen geschlechtsreif. Nur bei manchen Arten werden wenige Individuen direkt als Primärmännchen geschlechtsreif. Diese haben jedoch trotzdem die Färbung eines Weibchens.

Wenn Labridae geschlechtsreif sind leben sie in kleinen umherstreifenden Gruppen oder in festen Revieren. In der Mehrzahl der Fälle sind mehr Weibchen als Männchen vorhanden.

Brutpflege kommt bei den Labridae eher selten vor. Zumeist sind sie Freilaicher, die dementsprechend keine Brutpflege betreiben. Manche Arten laichen jeden Tag in der Abenddämmerung, während andere dies nur bei ablaufender Springflut tun, damit die befruchteten Eier mit der Strömung ins offene Meer getragen werden.

Bei der Fortpflanzung mischen auch Primärmännchen mit, die aufgrund ihrer Färbung nicht von den Sekundärmännchen erkannt werden und somit ebenfalls eine Chance auf erfolgreiche Fortpflanzung haben.

Wenn das Sekundärmännchen einer Gruppe stirbt, wandelt sich das stärkste Weibchen innerhalb kürzester Zeit in ein Männchen um.

Sowohl die Eier als auch die Larven der Lippfische leben zunächst pelagisch. Erst nach der Metamorphose zum Jungfisch suchen sie bodennahe Gegenden auf.

Interessante Fakten

Arten aus der Familie der Lippfische können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen.

Labridae schwimmen mit gleichzeitigen Schlägen der Brustflossen. Abgesehen von der Flucht dient die Schwanzflosse lediglich zur Steuerung.

Arten der Lippfische auf den Kanaren

Quellen und Interessante Links

www.wikipedia.org

www.spiegel.de

www.starfish.ch