Stachelhäuter – Echinodermata


Die Stachelhäuter sind ein Stamm der Neumünder und umfassen etwa 6300 Arten. Zu den wohl bekanntesten Klassen der Echinodermata gehören die Seesterne, Seeigel sowie die Seewalzen (Seegurken). Meist sind sie bunt gefärbt und variieren in ihrem Durchmesser von 5mm bis 140cm.

Anatomie

Obwohl manche Schlangensterne an ihren Armen lichtempfindliche Zellen haben, besitzen Stachelhäuter im Allgemeinen weder Herz, Gehirn noch Augen. Abgesehen von Federsternen, Seegurken und einigen Seeigeln ist ihre Mundöffnung an der Unterseite, während der After auf der Oberseite sitzt. Obwohl ihr Name etwas anderes sagt, haben nicht alle von ihnen Stacheln.
Weiterhin sind die Echinodermata getrenntgeschlechtlich und pflanzen sich durch direkte Freisetzung von Samenzellen und Eiern ins Wasser fort. Zudem können sich einige Schlangensterne und Seesterne ungeschlechtlich fortpflanzen, indem sie einen Arm abtrennen oder ihren Körper einfach teilen. Bei Gefahr können sie dies bewusst tun.

Lebensraum und Verbreitung

Stachelhäuter leben weltweit in allen Meeren und Ozeanen und wenige von ihnen sogar im Brackwasser. Besonders ist, dass Echinodermata in manchen Lebensräumen bis zu 90% der Biomasse stellen. Die meisten Arten sind an bestimmte Umweltbedingungen angepasst und kommen dementsprechend nur regional begrenzt vor.
Der Großteil der Stachelhäuter sind Bodenbewohner und manche von ihnen graben sich in Sand ein. Während küstennahe Arten meist maximal bis 100m vorkommen, leben Andere bis in 10000m Tiefe.

Ökologische Bedeutung

Während manche Stachelhäuter von organischem Abfall und Pflanzenteilen leben, ernähren sich andere räuberisch. Damit sorgen sie zum Einen für den Abbau organischem Materials und zum Anderen für die Regulierung von Kleintierpopulationen.
Außerdem sorgen vor allem Seewalzen und spezialisierte Seeigel für eine Veränderung des Meeresbodens, so wie es Regenwürmer an Land tun. Dabei wird der Meeresboden von organischen Stoffen befreit und sowohl physikalisch als auch chemisch verändert.
In manchen Regionen werden Echinodermata jedoch zur Plage. Wegen fehlender Fressfeinde fallen große Populationen Stachelhäuter über riesige Flächen her und fressen diese komplett kahl.

Seeigel – Echinoidea


Die Seeigel sind eine Klasse der Stachelhäuter und umfassen etwa 950 rezente Arten. Beim Tauchen auf den Kanaren sind sie allgegenwärtig, teilweise sogar eine Plage. Vor allem bei Nachttauchgängen sollte man sich in Acht nehmen, nicht in einen Stachel zu geraten.

Seesterne – Asteroidea


Die Seesterne sind eine Klasse der Stachelhäuter und umfassen etwa 1600 rezente Arten. Beim Tauchen auf den Kanarischen Inseln können wir oft verschiedene Arten sehen. Für gewöhnlich haben sie fünf Arme, obwohl es Ausnahmen gibt. Zudem sind sie für ihre außergewöhnliche Regenerationsfähigkeit bekannt.

Seelilien und Haarsterne – Crinoidea


Die Klasse der Seelilien und Haarsterne umfasst etwa 600 rezente Arten, wobei der Großteil von den Haarsternen gestellt wird. Normalerweise sind sie mit einem Stiel im Boden verankert. Bei Haarsternen trifft dies aber nur auf junge Tiere zu.

Seewalzen oder Seegurken – Holothuroidea


Die Klasse der Seewalzen, besser bekannt als Seegurken, umfasst circa 1200 rezente Arten. Im Gegensatz zu den anderen Klassen der Stachelhäuter, sind sie nicht radialsymmetrisch. Beim Tauchen auf den Kanarischen Inseln ist es unumgänglich sie zu sehen. Vor allem nachts kommen sie aus ihren Löchern gekrochen.

Schlangensterne – Ophiuroidea


Die Schlangensterne sind eine Klasse der Stachelhäuter mit über 2000 Arten. Davon leben allerdings über 1200 in Tiefen über 200m. Stellenweise können sie in Massen auftreten. So gibt im Mittelmeer beispielsweise Plätze mit mehr als 10000 Individuen pro m²!