Gezeitentümpel Rockpools Header tauchen auf den Kanaren kanarische inseln atlantik atlantischer ozean arten blogÖkosystem Gezeitentümpel (Rockpools)


Ein Gezeitentümpel ist ein Lebensraum in der Brandungs- und Spritzwasserzone (Supralitoral & Eulitoral). Hauptmerkmal ist das Fehlen eines ständigen Wasserzufluss. Gezeitentümpel werden entweder durch Flut, Spritzwasser oder Niederschlag gespeist.

Man findet diese Becken auf allen Kanarischen Inseln. Manche davon sind für Badegäste künstlich angelegt, der Großteil aber ist natürlich und bietet verschiedensten Arten ein zu Hause. Abgesehen von den Kanaren kommen Rockpools weltweit an felsigen Küsten vor.

Abiotische Einflussfaktoren

Während niedrig gelegene Gezeitentümpel bei Flut regelmäßig mit Frischwasser versorgt werden, geschieht dies bei höher gelegenen Tümpeln lediglich bei starkem Wellengang durch Spritzwasser und/oder Niederschlag.

Neben Frischwasserzufluss und Niederschlag gibt es noch zwei weitere abiotische Umweltfaktoren, die einen Einfluss auf das Geschehen im Gezeitentümpel haben. Dabei handelt es sich um Wind und Sonneneinstrahlung.

In den höheren Becken kämpfen die verschiedenen Arten eher gegen die Austrocknung durch Sonne und Wind und den damit verbundenen höheren Salzgehalt des Wassers. Genauso kann der Salzgehalt durch fortwährenden Niederschlag extrem niedrig sein.

Zudem ist die Differenz zwischen höchster und niedrigster Temperatur viel größer als im offenen Meer. Bei einer Messung im Frühling zeigte mir mein Tauchcomputer im Gezeitentümpel 29°C, während das Meer etwa 19°C hatte. Im Hochsommer werden wahrscheinlich noch höhere Temperaturen herrschen. Es kann in einem Gezeitentümpel also zu Temperaturschwankungen von über 10°C innerhalb eines Tages kommen.

Das Leben in niedrigeren Becken wird vor allem durch die Strömung der Gezeiten erschwert. So müssen Kleinfische und Krebse aufpassen, nicht von der Strömung aus dem Becken gespült zu werden.

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Vergleich eines Gezeitentümpels bei Ebbe und Flut. Im linken Bild sieht man, dass bei Ebbe viele kleine Becken entstehen. Im rechten Bild hingegen wird der Rockpool teil des Meeres und ist starker Wasserbewegung ausgesetzt.

Allgemein kann man sagen, dass das Überleben in den höheren Becken schwieriger ist, da diese deutlich höheren Schwankungen der verschiedenen Faktoren ausgesetzt sind.

Biotische Einflussfaktoren

Unter Anderem haben zum Beispiel Algen und pflanzliches Plankton einen Einfluss auf das Milieu im Gezeitentümpel. Durch intensivere Sonneneinstrahlung steigt die Photosyntheseleistung der Algen und erhöht somit den Sauerstoffgehalt des Wassers. Dies erhöht den PH-Wert, da Sauerstoff über den Abbau von Kohlensäure gewonnen wird. Das Wasser wird also weniger Sauer. Im Umkehrschluss senken Lebewesen, wie zum Beispiel Fische, den PH-Wert, indem sie Sauerstoff verbrauchen und Kohlenstoff produzieren.

Jedoch werden Schwankungen des PH-Werts im Tagesrythmus hauptsächlich durch die, ausschließlich tagsüber stattfindende, Photosynthese von Pflanzen verursacht.

Welche Arten sind in Gezeitentümpeln zu finden?

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Es gibt eine ganze Reihe an Arten aus ganz unterschiedlichen Ordnungen, Klassen, Familien und so weiter, die die Gezeitentümpel bewohnen. Unter Anderem finden wir verschiedene Blumentiere, Krebstiere, Pflanzen, Schnecken, Stachelhäuter und auch Knochenfische. Während manche von ihnen dauerhaft in den Rockpools leben, sind einige Arten nur als junge Tiere vertreten.

Der Meerpfau und verschiedene Meerbrassen nutzen die Gezeitentümpel zum Beispiel als Aufwuchsstation.

Krebs- und Blumentiere, Algen aber auch manche Schleimfische verweilen meist dauerhaft in den Becken. Sie sind perfekt angepasst an ihren Lebensraum und verkraften die Schwankungen von Wassertemperatur, Salzgehalt und PH-Wert ohne große Probleme.

Beispiele für Arten im Gezeitentümpel

Ophioderma longicauda tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean
Geringelter Schlangenstern – Ophioderma longicauda
Actinia equina tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean
Pferdeaktinie – Actinia equina
Palaemon elegans tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean
Kleine Felsengarnele – Palaemon elegans
Mauligobius maderensis tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean jungfisch
Mauligobius maderensis
Etwa 2cm kleiner Jungfisch
Mauligobius maderensis tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean
Mauligobius maderensis
Etwa 10cm großer, adulter Fisch.
Parablennius parvicornis tauchen auf den kanaren kanarische inseln Gezeitentümpel blog atlantik atlantischer ozean
Parablennius parvicornis
Im Englischen Rockpool Blenny.

Quellen & Interessante Links

https://de.wikipedia.org/wiki/Gezeitent%C3%BCmpel

http://www.ocean-la-gomera.com/Marine_Lebensraeume.htm

http://www.christopherjoest.de/aquaristik/das-okosystem-meerwasser-aquarium-i-einleitung/

Prof. Dr. Peter Wirtz hat verschiedene Arten identifiziert